Blog Aerztezentrum Othmarsingen

Patienteninformation Frühlingsanfang 2024

Frau Dr. med. C. Zuber-Bürgisser

Liebe Patientinnen und Patienten, liebe Angehörige und Besucher unserer Praxis

Der Frühling hat gestartet. Es grünt wieder draussen. Im Moment ist das Wetter sehr wechselnd. Gerade eben bin ich vom Kongress in Arosa zurückgekehrt. Dort oben wurden wir wirklich überrascht. Am Morgen bin ich bei klarem blauem Himmel aus dem Hotel rausmarschiert. Es hatte Sonnenschein und die Bergspitzen leuchteten in der Morgensonne. Nochmals im Plenarsaal, um Neues zu hören und zu lernen traf ich draussen um 12:30 Uhr 20 cm Neuschnee an und musste mir eingestehen, dass ich kleidertechnisch nicht wirklich adäquat ausgerüstet war. Mit zwar Sportschuhen, aber nur halbe Höhe, durch den Neuschnee zum Bahnhof, das reichte für nasse kalte Füsse.

Beim Aroserkonkress bin ich seit vielen Jahren im Organisationsausschuss. Die Zusammenarbeit mit ArztkollegInnen aus der ganzen Schweiz ist einmalig. Wir halten uns sehr an das langjährige Motto aus der Praxis-für die Praxis. So stellen wir die Themen zusammen. Es nehmen jeweils ca. 300 Leute teil. Auch dieses Jahr hatten wir ermöglicht, dass Kollegen virtuell teilnehmen konnten. Davon haben 40 Teilnehmende profitiert. In Arosa herrscht ein ganz spezieller Spirit und die Begegnungen sind so wichtig wie die Vorträge. Speziell beeindruckt hat mich Frau Dr. med. Yvonne Gilli. Diese Zürcher Ärztin ist ja Präsidentin der FMH und hat als ehemalige Politikerin aus Ihrem Arbeitsalltag, der ja durch das Gesundheitswesen vorgegeben wird, berichtet. Das Spannungsfeld ist riesig. Wir niedergelassenen Ärzte sind in unserer Arbeit ja täglich konfrontiert und stellen unsere Dienstleistungen unseren Patienten zur Seite. Wir beraten und behandeln jeden Tag. Wir sind auch täglich mit viel administrativem Aufwand belastet, hier ein Arbeitsunfähigkeitszeugnis, da ein neues Rezept. Viele Anfragen auch von Seiten der Krankenkassen und anderen Versicherern sind zu bearbeiten. Auch die Spitex will ihr Bedarfsmeldeformular. Wenn die täglichen Begegnungen mit Ihnen in der Sprechstunde nicht so bereichernd wären, dann könnte sich auch eine gewisse Frustration breitmachen. Wir arbeiten ja sei Jahren zum gleichen Preis. Der Taupunkt ist gleichgeblieben trotz steigenden Preisen überall. Die Löhne unserer Mitarbeitenden sind gestiegen, der Materialeinkauf hat sich verteuert, die EDV frisst Geld. Trotz all den Widerlichkeiten arbeiten unser Team und ich gerne für Sie. Es ist auch so, dass wir in der Hausarztpraxis mehr als 90% der gesundheitlichen Probleme abschliessend beurteilen und behandeln können. Falls es weitere Abklärungen braucht, dann veranlassen wir dies umgehend.

Sehr beeindruckend war auch der Auftritt eines Ethikers am Kongress. Er hat Emanuel Kant mitgenommen. Der hat offenbar den Satz geprägt, es geht um Dich Mensch. So auf Augenhöhe möchte ich Ihnen begegnen, dass wir gemeinsam Entscheidungen treffen können. So möchte ich Sie gerne in Ihrem Leben und im Krankheitsfall betreuen. Aus so einem Vortrag geht auch hervor, dass man sich hinterfragt, ob man es richtig macht und den Problemen, die sich präsentieren gerecht wird. Ganz klar wurde auch, dass meist ein Team hinter der ganzen Arbeit steht. Es braucht unsere wertvollen Mitarbeiterinnen, es braucht die Spitex, das Labor, die Ernährungsberatung usw. Die Interprofessionalität wird hier täglich gelebt und zwar auf Augenhöhe. So bin ich aus Rückmeldungen aus dem Team angewiesen, sie führen die Telefonate und sind für den Erstkontakt verantwortlich. Ich bin meinem Team wirklich dankbar für all die geleistete Arbeit. Bei den Teamsitzungen, die wir in den letzten Monaten mit einem gemeinsamen Mittagessen abhalten, diskutieren wir die Abläufe und tauschen uns aus. Meinem Team gebührt ein herzliches Dankeschön.

Falls Sie mehr aus verschiedenen Blickwinkeln der ärztlichen Tätigkeit erfahren möchten, dann schauen Sie sich doch mal die Podcastreihe „an meiner Seite“ an. Dort werden Patienten mit Ihren Ärzten und Ihren Geschichten portraitiert. Dauer ca. 30 Min. Ich habe mir einige dieser Beiträge angeschaut und war sehr beeindruckt. In unserer Praxis reihen sich ja täglich solche Episoden aneinander und ich begleite Sie gerne. Manchmal geht die Begleitung bis an Lebensende. Gerade diese letzten Tage und Wochen am Ende eines Lebens beeindrucken ich immer wieder aufs Neue. Zusammen mit den Familienangehörigen, der Spitex, oft mit der Palliativspitex, unterstützen wir einen Menschen beim Abschied aus dem Leben. Diese Begegnungen sind für mich immer aufs Neue beeindruckend und lassen mich spüren, dass ich hier geschätzt bin und meine Arbeit wertvoll ist. Auf meinen Spaziergängen und Walkingrunden besuche ich gerne meine Pateinten auch auf dem Friedhof oder auf der letzten Ruhestätte, wenn ich weiss, wo das ist, denn wir haben viel zusammen erlebt. Solche Episoden sind für mich wichtig und erfreuen mich täglich in meiner Arbeit.

Ganz schöne Frühlingstage wünsche ich Ihnen, geniessen sie das spriessende Grün und die Farben draussen in der Natur.

Ihre Frau Dr. med. C. Zuber-Bürgisser